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Langfristig Liebe oder die Angst vor dem Erstickungstod

PränataltherapeutInnen stellen Fragen. Fragen, die eine Komponente enthalten, die in unserer schnelllebigen Zeit nahezu vollständig in Vergessenheit geraten ist: Langfristigkeit.

Was geschieht langfristig mit einem Menschen, dessen Eltern in der Schwangerschaft eine Abtreibung erwogen oder vielleicht sogar versucht haben? Was geschieht langfristig mit einem Menschen, dessen Eltern durch pränataldisgnostische Verfahren verunsichert, lange nicht wissen, ob sie ein gesundes Kind zur Welt bringen werden oder ob sie das Risiko eingehen sollen. .Über dem also während der sensibelsten und prägendsten Lebenszeit ständig das Schwert des Todes schwebte – ohne Halt gebende Bindung.

Was geschieht langfristig mit einer Gesellschaft, in welcher der Einsatz von Drogen unter der Geburt selbstverstädnlich ist und gewaltvolle Erfahrungen für die Gebärende eher die Norm denn die Ausnahme sind?

Eine der wenigen langfristig angelegten Studien von der ich einmal erfuhr, bestätigte: das, was für Glück und Erfolg im Leben am wichtigsten ist, sind gelingende Beziehungen.

DIeser Blick auf langfristige Auswirkungen eines Tuns oder Unterlassens lässt mich zur Zeit manchmal mehr als verwundert und meist sprachlos zurück.

Was geschieht langfrsitig mit einer Gesellschaft, in der Abstand und Schutz vor dem anderen eine neue Normalität werden sollen?

Was geschieht mit dem menschlichen Immunsystem, wenn wir ihm durch den flächendeckenden Einsatz von Desinfektionsmittel jeglichen Kontakt zu Viren und Bakterien verwehren, die nicht nur zum Leben dazu gehören, sondern eigentlich Leben sind. EIn Darm ohne Flora ist ein ziemlich nutzloses Ding.

Welche multiresistenten Keime werden eigentlich durch das Desinfektionsmittelüberangebot gerade gezüchtet?

Die Brille der Langfristigkeit lässt uns aber vielleicht auch verstehen wieso sich mit einem scheinbar relativ harmlosen Virus (zumindst harmlos für all jene, die selbst die Statistiken lesen und irgenwann mal Mathe in der Schule hatten). aber wieso sich mit einem solchen Krankheitsgeschehen über Monate hinweg eine Atmosphäre der Angst erzeugen lässt.

Die Angst vor dem Erstikcungstod ist eine Urangst des Menschen.

Und könnte es sein, dass diese Urangst in den heute lebenden Menschen noch verstärkt geprägt wurde, als sie geboren wurden?

Viele Jahre hindurch war es gang und gäbe und ist es auch heute noch, wenn sich Eltern nicht explizit dagegen aussprechen, ein neugeborenes Kind möglichst schnell abzunabeln. Noch lange bevor die Nabelschnur auspulsiert ist.

Diese Praxis bedeutet für den neugeborenen Menschen, dass er für eine Weile vollkommen von der Sauerstoffzufuhr abgeschnitten ist. Im wahrsten Sinne des Wortes. Denn, sobald er zu atmen beginnt, hört die Nabelschnur auf zu pulsieren. Solange er aber noch nicht atmet, so lange versorgt ihn die Nabelschnur mit Sauerstoff. Atmet er dann, beenden Plazenta und Nabelschnur ihren Dienst. Das frühe Abnabeln verankert in unserem Körpergedächtnis das Gefühl zu ersticken. Viel tiefer als wir uns erinnern.

Was geschieht, wenn wir uns dessen wieder bewusst werden? Alle.

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